Kroatien ist immer eine Reise wert

Auch dieses Jahr hat es uns erneut nach Kroatien gezogen. Einfach der Sonne wegen!


Andere Überlegungen wohin es in diesem Jahr gehen sollte haben sich einfach zerschlagen. In Polen/Masuren war das Wetter zu schlecht und zu kalt. Ebenso Rumänien/Bulgarien, auch hier war die Wetterlage einfach zu unsicher.  So entschieden für uns ein weiteres mal für Kroatien. Unser erstes Ziel sollte der Ort Cres auf der Insel Cres sein. Dort wollten wir auf dem Camping Kovacine einige Freunde treffen und dann überlegen wohin die Reise dann weiter führt!

Am 10. September Nachmittags um 13.30 ging es los. Ich hatte zuvor von Freunden erfahren auf welcher Route ich am einfachsten und Kosten sparend an unser Ziel komme. Nicht das ich nun wirklich geizig bin, aber es stört mich schon das ich in anderen Ländern immer wieder zur Kasse gebeten werde und Maut, Vignetten oder Autobahngebühren entrichten muss. Es gibt aber einige Möglichkeiten, z. B. durch Österreich ohne Vignette nach Italien zu kommen. Und auch durch das angrenzende Slowenien gibt es Möglichkeiten ohne Vignette das Land zu durchqueren. 

Der Eine oder Andere wird sicher auch Wege und Routen kennen, denn es gibt dazu auch noch diverse Alternativen. Dennoch möchte ich hier die von mir gewählte Route nach Kroatien etwas genauer beschreiben. Unser Weg führt uns über den Plöckenpass nach Italien, dort weiter Richtung Triest und dann durch Slowenien Richtung Rijeka/Kroatien.

Dazu sind wir zunächst ganz normal über München in Richtung Kufstein gefahren. Eine Ausfahrt vor Kiefersfelden, in Oberaudorf haben wir die Autobahn verlassen und überquerten unbemerkt und ungesehen ohne Kontrolle die Grenze zu Österreich.  Wir sind dann weiter über die 172 bis Kössen. Dort sind wir nach Süden abgebogen auf die 176 nach St. Johann. Weiter über Kitzbühel, Mittersill, Matrei und Lienz ging es nach Oberdrauburg. Kurz nach Oberdrauburg beginnt dann schon der kurvenreiche Anstieg zur Gailberghöhe. Dort gibt es einen sehr bekannten und gut besuchten Stellplatz den wir zur Übernachtung ansteuerten.

Als Einziges waren bis dort hin lediglich 11 Euro für den Felbertauerntunnel zu bezahlen. Und diese Route bietet nebenbei auch noch herrliche Ansichten und Aussichten, denn so führt diese Route mitten durch den Nationalpark Hohe Tauern.

Gegen 18.30 erreichten wir die Gailberghöhe und meldeten uns am Stellplatz für die Übernachtung an. Für den Stellplatz sind inkl. 2 Personen, dazu gehörende Kurtaxe, Möglichkeit zur Ver/Entsorgung und Strom 15 Euro zu zahlen.

Das Restaurant auf der anderen Straßenseite lädt natürlich zur Einkehr ein und wir bekamen dort auch einen Tisch zum Abendessen. Allerdings, so muss ich hier anmerken, gilt in diesem Restaurant schon das eher gehobene Preissegment. Mit anderen Worten: Billig ist es nicht!


Am nächsten Morgen, Samstag der 11. September, ging es nach dem Frühstück weiter in Richtung Italien. Von Gailberg aus ist es auch nicht mehr weit bis zur Grenze. Der Weg führt dann weiter über den Plöckenpass. Fast unbemerkt erreichten wir recht schnell die Grenze zu Italien und passierten diese ohne Kontrolle. Da oben war einfach niemand. Schon kurz nach der Grenze beginnt dann die kurvenreiche Abfahrt in das Tal. Es geht von, immerhin 1360 Meter, runter auf ca. 320 Meter in das Tal, wo sich die Torrente But (Bach) in ihrem Flussbett den Weg nach Tolmezzo bahnt um dort in die Tagliamento (Schneiden) zu münden. So zumindest lesen sich die Flussnamen in GoogleMaps.

Auch wenn es schier endlos erscheinen mag, so sind es doch nur einige Kurven und nur 12 Spitzkehren bis in das Tal. In Tolmezzo findet sich der Weg nach Udine fast von allein. Es empfiehlt sich aber in Tolmezzo auf die Autobahn zu fahren und für ca. 7.30 Euro bis Triest zu fahren. Auf der gebührenfreien Nebenstraße kamen wir einfach nicht vorwärts. Und da wir ja noch einige Kilometer vor uns hatten sind wir dann in Udine auf die Autobahn nach Triest. Wir zahlten ca. 4,30 Euro bis zur Ausfahrt Basovizza.

In Triest muss dann schon sehr gut aufpassen das man auf dem kostenfreien Weg durch Slowenien kommt. Ich habe das sehr genau recherchiert und mit GoogleMaps und ADAC-Routenplaner herausgefunden, dass es nahezu keinen vignettenfrei zu fahrenden Weg nach Koper/Slowenien und von dort weiter nach Istrien gibt. Da braucht man für nur 10 Kilometer eine Vignette. Diese 10 Kilometer zu umfahren ist schwierig und bedeuten ca. 60 Kilometer Umweg durch die Slowenischen Berge. Wer also in diese Richtung weiter will, der zahlt lieber die Vignette für Slowenien, denn wer ohne Vignette auf einer vignettenpflichtigen Straße erwischt wird, der wird so richtig zur Kasse gebeten. Und die Slowenische Polizei kontrolliert das sehr genau, so zumindest wurde es mir erzählt und eindringlich davor gewarnt.

Aber, diese Warnung gilt eben nur die Reisenden, die über Triest direkt an die Westküste von Istrien, z. B. nach Novigrad, Porec oder Rovinj wollen. Wir aber wollten ja nach Cres. Und da sieht die Sache ja nun ganz anders aus. Wer nämlich nach Cres will der fährt ja Richtung Rijeka. Und da gibt es einen vignettenfreien Weg durch Slowenien. Von Triest aus folgt man ab der Ausfahrt Basovizza ganz einfach den Wegweisern nach Rijeka. Fährt dann über die SS14 zur Grenze und auf der Slowenischen Seite über die E61 nach Rijeka.

Kurz vor Rijeka muss man sich dann entscheiden. In Matulji zweigt die 66 Richtung Süden ab und führt an der Ostküste von Istrien nach Brestova. Von dort geht die Fähre nach Porozina. Dann geht es ca. 27 Kilometer zum Ort Cres. Die andere Route führt über Rijeka auf die Insel Krk und dort nach Valbiska. Von dort geht die Fähre nach Merag und dann sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Ort Cres. 

Ich habe auch das mal genauer auf GoogleMaps angeschaut. Die Kilometer ab Matulji sind fast die gleichen. Ich weiß aber aus Erzählungen anderer Camper das der Weg über Brestova/Porozina recht schwierig zu fahren ist. Die Route über Krk/Valbiska/Merag ist besser ausgebaut und leichter zu fahren. Darum wählte ich zum wiederholten Male auch diesen Weg.

Gegen 15.00 Uhr erreichten wir schließlich unser Ziel und errichteten unser Lager auf dem Camping Kovacine in Cres. Wir trafen unsere Freunde, ließen es uns gut gehen und verbrachten einige Tage dort. 

Außer gelegentlichen Badetätigkeiten am Pool oder am Strand machten wir nicht viel. Gelegentlich mit dem Rad in den Ort zum Einkaufen, viel mehr passierte nicht. Ich erspare mir hier auch die Fotos von unseren Grillabenden und Restaurantbesuchen. Da ist auch eh nicht viel darüber zu erzählen. Faulenzen, relaxen, Füße hoch, nichts tun! Urlaub machen und genießen, das waren unsere 7 Tage auf Camping Kovacine.

Aber dann stand uns und einem befreundeten Camperpaar doch der Sinn nach Veränderung. Wir wollten etwas Neues probieren. Schon Wochen vor unserer Fahrt bekam ich über Facebook Kontakt zu einem Campingplatz auf der Insel Ugljan.

Der Camping Ugljan Resort machte immer wieder Werbung auf Facebook und bekam so meine Aufmerksamkeit. Ich erzählte unseren Freunden davon und sie kamen ebenfalls auf den Geschmack. Gemeinsam wollten wir uns diesen Platz anschauen. Vor allem deswegen weil der Platz damit warb das auch sehr große Wohnmobile dort problemlos auf die Parzellen kommen. Und unsere lieben Freunde haben ein ziemlich großes Wohnmobil mit über 9 Metern Länge. Dabei ist der Camping Ugljan Resort ein eher kleiner Platz mit nur 55 Parzellen. Diese dafür aber sehr großzügig bemessen. Die Bilder im Internet überzeugten uns um so mehr.


 

Und so machten wir uns am 18. September auf den Weg von Cres nach Ugljan. Unser Weg führte uns zunächst zurück zur Fähre nach Krk, dann einige Kilometer die Küstenstraße D8/E65 entlang bis wir in Senj zur Autobahn A1 nach Zadar abbogen. Während der Fahrt machten die Vorderbremsen doch schon sehr auf sich aufmerksam. Schon seit der Abfahrt vom Plöckenpass leuchtete die Kontrolllampe für die vorderen Bremsbeläge permanent. Besonders ärgerlich deshalb weil ich kurz vor unserem Urlaub mit dem Wohnmobil zur Inspektion war. Da gab es später dann Gesprächsbedarf mit der Werkstatt. Aber zunächst wollte ich unser Ziel auf Ugljan erreichen und mich dann um die Bremse kümmern.

Vom Fährhafen Zadar geht die Fähre zur Insel Ugljan. Im nördlichen Teil der Insel legt die Fähre in Preko an. Von dort geht es dann einige Kilometer weiter Richtung Norden. Kurz vor dem Ort Ugljan ist der Campingplatz ausgeschildert. Gegen 17.00 Uhr erreichten wir unser Ziel und richteten uns dort ein.

Unsere Freunde bezogen die Nachbarparzelle und wir hatten eine vergnügliche Zeit. Leider mussten sie schon nach wenigen Tagen die Insel verlassen und nach Hause fahren. Wir verblieben dann weiter auf der Insel und erkundeten diese mit unseren Rädern.

Durch den zuvor schon geknüpften Kontakt über Facebook war es recht einfach mit dem einchecken. Und am Samstag klärte ich dann das Problem mit den Bremsen. Etwas verärgert rief ich meine Fachwerkstatt an und sprach dort mit dem zuständigen Meister. Natürlich erzählte der mir das er routinemäßig auf die Bremsen geschaut hätte, aber noch keinen Bedarf erkannte diese zu erneuern. Ich wollte aber auch wissen, wie viel der Austausch der vorderen Bremsbeläge kosten würde. Rund 265 Euro bekam ich zur Antwort. Mit dieser Summe hatte ich nun einen Richtwert weil ich sicher war das einen Reparatur vor Ort günstiger wird.

Um das nun zu veranlassen braucht es erst einmal einen vertrauenswürdigen Kontakt. Hier kommt nun Melanie ins Spiel, die Mitarbeiterin auf dem Campingplatz. Sie kümmert sich um nahezu alles was anfällt, macht die Rezeption und hat immer ein offenes Ohr. Und Melanie spricht sehr gut Deutsch. Darum fragte ich sie ob sie jemanden kennt der jemanden kennt usw. So kam der Kontakt zu einer Werkstatt im Ort Ugljan zustande. Und nach einigen Tagen waren die bestellten Ersatzteile vorhanden, die Bremsbeläge vorne wurden erneuert, und ich zahlte "nur" 160 Euro.

Ich will dazu noch anmerken das ich es keinesfalls als so selbstverständlich erachtete diese Hilfe von Melanie und zudem auch von ihrem Chef, dem Platzbetreiber Mirko, zu erhalten. Darum sei hier noch einmal ein ausdrückliches Dankeschön angebracht.

Natürlich rief ich auch beim ADAC an und erkundigte mich über deren Möglichkeiten mir bei diesem Problem zu helfen. Und deren Lösung erschien mir komplizierter, und vor allem teurer! Dazu hätte mir der ADAC eine Werkstatt in Zadar vermittelt. Aber zum Glück hatte ich Melanie und Mirko, und so konnte ich die notwendige Reparatur vor Ort machen lassen.

Touristisch hat die Insel Ugljan doch einiges zu bieten. Die Insel ist sehr grün, überwiegend flach, und daher bei Radlern sehr beliebt. Es gibt einige ausgewiesene Radltouren die in einer Karte gut beschrieben werden.  Das am meisten lohnende Ziel ist sicher das Fort St. Michael. Von dort hat man eine grandiose Aussicht über die Insel. Uns blieb diese Aussicht leider verborgen. Der Weg dort hinauf war für uns mit unseren ledierten Knochen einfach zu anstrengend. Aber auch ohne dieses Highlight machten wir schöne Entdeckungen. Die Insel bietet sehr schöne Badestellen, versteckte kleine Buchten und schöne flache Strände. Die Ortschaften an der Küste bieten natürlich allerlei an kulinarischen Möglichkeiten. Diese sind aber in der Hauptsaison besser und reichlicher vorhanden. Zu der Zeit als wir da waren, fast schon Ende September, waren viele Restaurants schon geschlossen.


So schön es uns auch dort gefiel, irgendwann mussten wir ja auch darüber nachdenken wann dieser Urlaub zu Ende gehen sollte. Am Dienstag, den 28. September machten wir uns auf den Heimweg. Am Tag davor kamen wir mit neu angereisten Campernachbarn ins Gespräch. Die erzählten meiner Frau das unsere geplante Route für die Heimfahrt an Lipica vorbei führt. Ich hatte mir für den Heimweg die gleiche Route ausgesucht wie für die Hinfahrt. Über Rijeka nach Triest, Udine, Tolmezzo, Plöckenpass usw. wieder zurück nach Hause. Das Lipica ganz nahe bei Triest liegt ist in der Karte nicht zu erkennen, dazu ist der Ort zu klein. Erst durch diese neuen Campernachbarn erfuhren wir so von der Möglichkeit einen Abstecher zu dem Gestüt Lipica zu machen und dort die berühmten Lipizzaner frei laufend auf der Weide zu beobachten.

Um dort hin zu kommen biegt man der Slowenischen Grenze kommend in Basovizza rechts ab und folgt den Hinweisen nach Lipica. Ein Klick auf das Foto führt zu einem kleinem Clip auf YouTube.

Nach unserem Kurzbesuch in Lipica fuhren wir nach Triest. Einfach so auf gut Glück fuhr ich immer weiter Richtung Zentrum und somit Richtung Wasser. Mein Plan war einfach einen Parkplatz zu suchen auf dem schon Wohnmobile standen. Ich wurde schnell fündig und ein Blick in die App Park4Night bestätigte mir das der angesteuerte Parkplatz dort als Übernachtungsplatz gelistet ist. Ich zahlte noch für ein paar Stunden die Parkgebühr, nach 20.00 ist das parken dort kostenlos bis morgens um 8.00. Ein Klick auf das Foto öffnet die Position auf Googlemaps. Ca. 300 Meter von dem Platz entfernt gibt es einen Lidl und in der gleichen Straße paar Häuser nach dem Lidl einen Pizza-Service. So war unser Abendessen schnell besorgt. Nach einem Abendspaziergang wurde es auch sehr ruhig auf dem Platz. Der Verkehr auf der nahen Hauptstraße ließ merklich nach. Wir begaben uns zur Ruhe und verbrachten eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Heimat. Auf der Autobahn bis Tolmezzo, dann über den Plöckenpass nach Österreich. Zu unserem Erstaunen fanden wir an Grenze Italien/Österreich tatsächlich einen Zöllner. Aber der wollte von unseren Papieren und Ausweisen überhaupt nichts sehen. Er wollte nur wissen ob wir Österreich am gleichen Tag verlassen. Und genau das hatten wir ja vor. Durch Österreich vignettenfrei bis Kiefersfelden und dann auf die Autobahn und bis vor unsere Haustür. 

 

Kurzes Fazit zu den Kosten für Vignetten, Maut und Autobahngebühren. Die Gebühren für Kroatien rechne ich hier nicht mit!
Für die "normale" Standardroute nach Kroatien über die Tauernautobahn und Autobahn in Slowenien zahle ich für mein Wohnmobil insg. 89,20 für Hin- und Rückfahrt! Für die hier gefahrene Route habe ich zweimal den Felbertauerntunnel bezahlt, 22,00 Euro. Dann ca. 11,60 Autobahngebühr in Italien. Eigentlich wären es 14,60 gewesen, aber ich bin ja auf der Hinfahrt erst später auf die Autobahn. Also stehen sich hier Kosten in Höhe von 89,20 und 36,60 gegenüber. Macht also unter dem Strich eine Ersparnis von 52,60 Euro. Dieses Geld trage ich doch lieber am Urlaubsort in ein Restaurant. 

Allerdings dauert diese Route etwas länger hat dafür aber weniger Gesamtkilometer. Wenn man jetzt mal den Zeitfaktor außer acht lässt finde ich das es doch eine gutes Ergebnis ist. Wobei auch der Zeitfaktor nur eine Rolle spielt wenn man an den Grenzen, z.B. dem Karawankentunnel nicht stundenlang im Stau steht. Da habe ich diese Saison so manche Geschichte gehört. Da standen Urlauber schon mal bis zu 5 Stunden irgendwo an den Grenzen. Das blieb uns allerdings erspart. Wir hatten auf Hin- und Rückfahrt gerade mal so 30 Minuten insgesamt an Wartezeiten. 

 

Das war es dann für diesen Sommer/Frühherbst mit unserem Urlaub. Die nächste Tour ist dann wieder zu Weihnachten. Dann treffen wir wieder einige unsere Freunde auf Camping Cikat in Mali Losijn. 

 

Vielen Dank an alle Leser/innen die bis hierhin alles mit gelesen haben!